Fehlermanagement 4.0

Warum braucht jede Organisation das Human Error Management (HEM)? 

Der Anteil menschlicher Fehler als Ursache von Kostenerhöhungen ist in vielen Organisationen nicht marginal. Häufig werden menschliche Fehler für die Entstehung von Mängeln, Schäden, Versagen und Unfällen verantwortlich gemacht. Diese Fehlerfolgen können in vielen Fällen sehr dramatisch sein. Ein offener Umgang mit Fehlern (z. B. Lessons learned-Veranstaltungen) ist allein für eine Organisation nicht ausreichend, um die menschlichen Fehler bzw. die Fehlerfolgen zu vermeiden. Diese Veranstaltungen finden leider zu spät statt, sind meistens nicht systematisch und liefern keine nachhaltige Wissensakkumulation, da viele Daten und Informationen dabei verloren gehen. Warum soll eine Organisation abwarten, bis der Fehler bzw. das Versagen eine Realität ist? 

Auch eine Fehlerkultur, die nicht systematisch etabliert und durchgeführt wird, ist meistens kontraproduktiv und kann nie positiv sein. Weiterhin ist die Behauptung, dass das Prozessmanagement oder die Prozesslandkarte allein dazu führen kann, Fehler zu vermeiden oder null Fehler-Strategie zu ermöglichen, eine reine Illusion. 

Bekannte Beispiele wie z. B. Stuttgart 21, der Berliner Flughafen, die Hamburger Elbphilharmonie und die Sanierung der denkmalgeschützten Oper in Köln zeigen deutlich die äußerst drastischen Folgen von fehlendem Fehlermanagement in den deutschen Behörden und Unternehmen.

Die Kunst liegt also darin, nicht nur die Folgekosten und Folgeschäden zu reduzieren, sondern auch die menschlichen Fehler vorab zu vermeiden und die Fehler in der Vergangenheit als zusätzliche Ressourcen in der Organisation systematisch auszuschöpfen. Dies ist nur möglich mit Human Error Management (HEM).